Arbeitsstrafe: Straftätern eine Chance geben

Öffentliche Einrichtung unterstützt Straftäter

Mehrere Personen packen Kisten und Tüten mit Lebensmitteln.

Wir denken, dass auch Straftäter eine zweite Chance verdient haben. Daher finden wir das Modell der Arbeitsstrafe sehr gut. Allerdings muss die Art des Einsatzes immer von der Straftat und der Person abhängig gemacht werden. Eine Arbeitsstrafe darf keine Bequemlichkeitslösung sein, um eine „härtere“ Strafe zu umgehen.

Bislang haben wir als Einrichtung überwiegend gute Erfahrungen mit den Straftätern gemacht, die zu uns gekommen sind. Die meisten wissen nicht, was ein geregeltes Arbeitsverhältnis ist und das wird diesen Leuten hier bewusst. Sie müssen sich bei uns an Zeiten und Regeln halten. Die Straftäter tauschen sich auch oft untereinander aus und helfen sich gegenseitig. Man sollte in jedem Fall gute Erklärungen geben, freundlich sein und regelmäßig kontrollieren. Das Wichtigste ist, die Leute einschätzen zu können, um festzustellen, bei wem es sich lohnt, ein bisschen mehr entgegenzukommen und bei wem es keinen Sinn macht. Die Mehrheit der Leute ist auch im Nachhinein sehr dankbar für diese Chance.

Wir als Einrichtung profitieren ebenfalls von dieser Möglichkeit. So haben wir noch mehr soziale und kulturelle Diversität kennengelernt. Und wir haben sehr viele gute Erfahrungen mit anderen Kulturen gesammelt. Dadurch sind wir immer offener geworden. Außerdem sind wir dankbar, dass uns die Straftäter effektiv Arbeit abnehmen und auch überwiegend gute Arbeit leisten.