Arbeitsstrafe: Wiedergutmachung an die Gesellschaft

Arnold, 54 Jahre: Arbeitsstrafe als Chance nutzen

Wenn ich an meine Arbeitsstrafe denke, ist mein erster Gedanke: Das war eine bereichernde Erfahrung! Ich hatte mir vorgestellt, dass die Verantwortlichen oder Kollegen mehr Vorurteile mir gegenüber haben könnten. Dies habe ich aber gar nicht so empfunden. Ich wurde behandelt wie jeder andere Mitarbeiter auch.

Beim ersten Treffen mit dem Verantwortlichen war ich sehr positiv überrascht: Er wollte gar nicht wissen, was ich angestellt habe. Er meinte, dass jeder schon mal Blödsinn gemacht habe. Diese Einstellung gab mir gleich ein gutes Gefühl. Da ich nicht mobil war, hat sich die Einrichtung sogar bemüht, mich täglich Zuhause abzuholen und wieder Nachhause zu bringen. Es war sehr angenehm, dass die Menschen, mit denen ich gearbeitet habe, mich so freundlich empfangen haben und völlig vorurteilsfrei waren. Sie haben mich wertgeschätzt, weil ich es geschafft habe, die dort engagierten Personen, also Menschen mit Beeinträchtigung, so zu motivieren, dass sie ihre Arbeit gut durchführen. Das Feedback des Verantwortlichen hat mich stolz gemacht. Mir wurde nach Ableisten der Arbeitsstrafe sogar ein Festvertrag angeboten. Daher würde ich jedem, der eine Arbeitsstrafe antritt, dazu raten, diese vernünftig abzuleisten, da man nie weiß, was daraus entstehen kann.