Arbeitsstrafe: Straftätern eine Chance geben

Sozialbetrieb sammelt positive Erfahrungen

Jemand schiebt eine Person im Rollstuhl in ein Auto.

Die Arbeitsstrafe, als Alternative zum Gefängnis oder zu hohen Geldstrafen, ist sowohl eine Chance für Leute, die sie verrichten, als auch für die Betriebe. So haben wir als Einrichtung zusätzliche Hilfe in bestimmten Arbeitsbereichen.

In unserer Einrichtung arbeiten Personen aller Art, z. B. Personen mit Behinderung, Immigranten, Personen mit psychischen Problemen. Jeder hat seinen eigenen Rucksack voller Erfahrungen und Herausforderungen zu tragen. Besonders viel Wert legen wir daher auf die Stärkung und Stabilisierung der Sozialkompetenzen. Denn als Sozialbetrieb sehen wir unsere Aufgabe darin, Menschen wieder einzugliedern, ihnen einen geschützten Rahmen zu bieten, um einen wertvollen Platz in der Gesellschaft zu erhalten. Viele Personen, die ihre Sozialstunden bei uns verrichten, geben uns die Rückmeldung, dass unsere Einrichtung eine gute Sache ist. Sie merken, dass sie hier etwas Sinnvolles getan haben. Dabei macht die Arbeit auch noch Spaß. Einige überlegen sogar, eine ehrenamtliche Tätigkeit nach ihrem Aufenthalt bei uns aufzunehmen.

In dem Sinne haben sich die meisten Leute bei uns positiv entwickelt. Viele haben sich die Arbeit ganz anders vorgestellt. Auch wir hatten uns die Einsätze zunächst ganz anders vorgestellt und sind in vielen Fällen positiv überrascht worden. Die Delikte sind meist nicht so gravierend. Bei uns sprechen wir daher auch nicht von Straftätern, sondern von Personen, die Sozialstunden aus einem bestimmten Grund abarbeiten müssen. Je nach Delikt achten wir aber schon darauf, in welchem Bereich die Person ihre Arbeitsstrafe leisten wird.

Was wir Einrichtungen raten, die auch Sozialstunden anbieten möchten? Der ganzen Thematik offen gegenüberstehen und sich nicht von Vorurteilen leiten lassen. Außerdem sollte man sich nicht von schlechten Erfahrungen abschrecken lassen.